Von Tupperware gibt es ja unheimlich viele Dinge, wo man
sich fragt, ob man es eigentlich überhaupt braucht, oder nicht. Diesen Mando
Chef hier, wollte ich eig. nie haben und doch hatte es mich irgendwann
überkommen und er landete doch in meiner Küche.
Anschaffung
Der Mando Chef hat einen derzeitigen Katalogpreis von satten
95 Euro. Klar, dann und wann ist er mal im Angebot, aber auch die
Angebotspreise finde ich immer noch gesalzen hoch. Dass man Tupper Produkte auf
Tupperpartys käuft, brauche ich wohl nicht weiter auszuführen.
Aussehen
Es ist ein rechteckiger Hobel, Reibe, oder wie man es auch
immer nennen mag. Mit dabei hat man zwei austauschbare Schneideinsätze, einen
normalen, graden Schneideinsatz und dann hat man noch den Wellenschnitteinsatz.
Es gibt zwar auch noch einen Raspeleinsatz, aber den gibt es nicht dauerhaft im
Sortiment, sondern ist lediglich hin und wieder mal als S – Produkt zu
bekommen.
Insgesamt ist er aus weißem Kunststoff und die Dicke der
Scheiben, die man Hobeln möchte, lassen sich von 0,5 bis 9 mm einstellen.
Ebenso hat man die Möglichkeit Zusatzmesser aufzurichten, um damit 6 oder 9 mm
breite Sticks hobeln zu können.
Selbstverständlich gibt es dazu auch noch einen
Fingerschutz, den man auch unbedingt verwenden sollte, denn die Klingen und Messer
sind sauscharf, ich habe bereits einige „abgesäbelte“ Fingerkuppen bei
Bekannten gesehen, resultiert von diesem Mando Chef.
Für die Schneideinsätze gibt es noch eine Katusche, in der
man die Einsätze aufbewahren kann und damit diese nicht verloren geht, kann man
sich praktischerweise ohne große Mühen oder Aufwand unterhalb des Mando Chefs
anbringen.
Was man zur Nutzung wohl auch noch erwähnen sollte, der
Mando Chef lässt sich durch sein großes Auftreten und sein Gewicht nicht
einfach so über eine Schüssel halten, dass das Produzierte Obst / Gemüse
Verschnitt direkt in der Entsprechenden Schüssel landet, nein, man muss schon
entweder ein großes Brettchen, ein Tablett oder eine eckige, nicht zu hohe Aufbewahrungsdose
darunter platzieren, wenn man nicht möchte, dass das gehobelte auf der
Arbeitsfläche landet. Außerdem, wenn man ein zu kleines Brettchen / Gefäß unter
dem Mando Chef platziert, ist man sowieso mehr damit beschäftigt, alles von
unter dem Mando Chef in eine Schüssel zu verfrachten, als mit Hobeln selber.
Benutzung
Tja, so eine Benutzung ist an sich einfach und schnell
erklärt, Den Mando Chef ausrichten, Dicke mittels Drehrad einstellen, Gemüse
oder Obst mit dem Fingerschutz fixieren und los geht’s.
Die Benutzung ist dabei wirklich gewöhnungsbedürftig, so
schnell und flott, wie die lieben Partymanager es vorführen, dafür braucht es
schon Übung, auf Anhieb kriegt man es nie im Leben so schnell auf die Reihe,
doch wenn man den Dreh erst einmal raus hat, dann geht das Arbeiten hiermit
wirklich schnell, sodass man sich gerne mal verschätzt und je nachdem, was man
machen möchte auch zu viel des Guten herbei nimmt und durch hobelt.
Gurken, Möhren, Kartoffeln, Kohl, alles geht hier ratz fatz
durch und bleibt an keiner Ecke oder Kante hängen. Auch großen Druck muss man
hier nicht ausüben, weil die Klingen und Messer wirklich sehr scharf sind. Wenn
man Obst / Gemüse allerdings nicht richtig im Fingerschutz fixiert hat, dann
rutscht es einem gerne mal davon.
Ebenso bleibt immer ein kleiner Rest vom Lebensmittel übrig,
wo man gerne dann verleitet ist, es mit dem Finger durch die Schneideinsätze zu
schieben, aber man sollte es seinen Fingerkuppen zuliebe wirklich sein lassen.
Auf einer mitgelieferten, abwischbaren „Vorlage“ kann man
auch „ablesen“, welche Einstellungen und Bewegungen machen muss, um Würfel zu
bekommen, oder gewellte Rauten, oder Scheiben mit Schnittmuster darin. Wobei
ich sagen muss, dass es dauert, bis man das kapiert hat. Ich habe bestimmt drei
ganze Gurken durch gehobelt, bis ich das schöne Gittermuster in meinen
Gurkenscheiben hinbekommen hatte und dann die große Frage, „wie habe ich das
jetzt gemacht?“.
Wie dem auch sei, solchen Firnefanz muss man ja auch nicht
zwangsläufig immer veranstalten, einfache Scheiben und Sticks tun es für mich
auch, evtl. halt noch in gewellter Form.
Das Auswechseln den Schneideinsätze funktioniert auch
einwandfrei, ohne Kraftaufwand und ohne elendiges Gefluche (ich fluche wirklich
schnell, wenn etwas nicht so will, wie ich es will).
Kinderschutz
Wer kleine Kinder hat, der muss hier wirklich acht geben,
wie man den Mando Chef stehen lässt oder aufbewahrt, denn solange beide
Einstellrädchen auf „0“ stehen, kann gar nix passieren, entsprechend sollte man
sich seinen Kindern zuliebe wirklich immer nach jeder Nutzung oder bei jeder
Hobelpause daran erinnern, die Messer wieder verschwinden zu lassen.
Reinigung
Achja, die liebe Reinigung, so sehr ich wirklich durch die
Schärfe und die Schnelligkeit begeistert bin, umso mehr nervt mich schlicht weg
ergreifend die Reinigung von dem Mando Chef. Oberflächlich kriegt man den
schnell ordentlich sauber und wenn man mal etwas rotes, abfärbendes auf dem
weißen Kunststoff hatte, lässt es sich mit einem Öl getränkten Tuch auch wieder
rückstandslos entfernen, aber bei den Zwischenräumen und unter den Messern, da
bin ich immer genervt.
Zwar kann man von unten eine Schutzkappe unterhalb der
Messer aufklappen, um mit einer Spülbürste reinigen zu können, was sich in der
Theorie auch sehr gut anhört, aber in der Praxis nicht wirklich zu 100%
funktioniert. Ebenso ist der Mando Chef ein klein wenig zu klobig, um ihn
vernünftig in der Spüle unter den Wasserhahn halten zu können und so bin ich
bei der Reinigung immer selber teilweise nass am Bauch und die ganze
Spülenumgebung ebenso. Teilweise stelle ich beim nächsten Nutzen dann noch
fest, dass der Mando Chef beim letzten Mal nicht richtig sauber geworden ist
und sich kleine Rückstände in den Zwischenräumen befinden, was ich nicht
wirklich appetitlich finde.
Zwar könnte man den Mando Chef auch in die Spülmaschine
verfrachten, aber da Messer grundsätzlich nicht in die Spülmaschine gehören,
weil sie dadurch stumpf werden und die Messer für die Sticks des Mando Chefs
nicht herausnehmbar sind, lasse ich es mit der Spülmaschine lieber sein.
Fazit
Ja, die Klingen und Messer sind scharf, ja, das Hobeln geht
mühelos und blitzschnell (wenn man denn die entsprechende Übung erstmal drinne
hat), aber je nachdem, was und in welcher Menge ich hobeln will, überlege ich
es mir doch dreimal, ob ich den Mando Chef jetzt dafür nutze, oder lieber etwas
länger mit anderen Gerätschaften arbeite, denn ich mag die anschließende
Reinigung des Mando Chefs hinterher absolut nicht.
Die verschiedenen Einstellmöglichkeiten und „Spielereien“
die man damit hat sind zwar ganz nett und schön, aber mal ehrlich? Wann nutzt
man diese mal? Ich für meinen Teil jedenfalls nicht oft. Ich denke auch, ich würde
ihn mir kein zweites mal kaufen, denn wie gesagt, eigentlich hätte ich den
sowieso nicht wirklich haben wollen.
Er ist zwar nicht schlecht, und keine Empfehlung auszusprechen
wäre dem Gerät gegenüber nicht gerecht, aber man sollte sich den Kauf wirklich
drei bis viermal oder gar fünf mal überlegen, wenn man mich fragt.